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Pferd und Hund: Freunde fürs ganze Leben

Man sieht es so oft und kann es nur bewundern: Hund und Pferd laufen brav nebeneinanderher, der Ausritt wird zu einem Vergnügen für Mensch und Tier. Selbstverständlich ist das nicht. Das Pferd ist ein Fluchttier und eigentlich von Natur aus darauf programmiert, bei Gefahr davonzulaufen. Raubtiere wie der Wolf stellen von alters her eine solche Gefahr für das Pferd dar. Der Hund dagegen hat erst einmal Respekt vor der schieren Größe seines neuen Kameraden. Entweder zieht er sich eingeschüchtert zurück oder er wagt seinerseits einen vielleicht nur spielerisch gemeinten Angriff. Beides können die Besitzer nicht dulden. Deshalb ist es wichtig, Hund und Pferd langsam aneinander zu gewöhnen.

Für Wohlfühlatmosphäre sorgen

Wichtig ist natürlich, dass Pferd und Hund sich vor, während und nach dem Ausritt wohlfühlen, auch bei schlechtem Wetter. Nach dem Ausritt kann der Hund mit einem einfachen Handtuch trockengerieben werden, wenn man nicht darauf warten möchte, dass er von selbst trocknet. Beim Pferd ist das nicht so einfach. Pferde kommen nach dem Ausritt mit oder ohne Regen verschwitzt zurück und das dichte Fell trocknet nicht so rasch. Spezielle Pferdedecken saugen die Feuchtigkeit auf und leiten sie nach außen ab. Neben diesen sogenannten Abschwitzdecken gibt es Regen- und Übergangsdecken, Fliegen- und Sommerdecken, Winterdecken und Ausreitdecken, die das Pferd vor Zugluft, Nässe und Kälte schützen sowie den empfindlichen Nierenbereich abdecken. Die Wärme entspannt zudem die Muskulatur und sorgt für einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor.

Pferd und Hund schauen sich auf einer Koppel an
Freunde!

Gelassenheit üben mit Pferd und Hund

Am einfachsten ist es Hund und Pferd aneinander zu gewöhnen, wenn der Hund von Welpenalter an mit Pferden zusammenkommt. Man nimmt das Hundebaby auf den Arm und bringt es in die Nähe des Pferdes. Später darf er sich nur angeleint dem Pferd nähern. Beherrscht er die Grundkommandos zuverlässig, muss er lernen sich in der Nähe des Pferdes ruhig zu verhalten und möglichst nicht zu bellen. Dazu lässt man ihn angeleint in der Nähe des Pferdes Sitz oder Platz machen. Ein Trick, um den Hund in der Nähe des Pferdes zur Ruhe zu bringen ist es, ihn zum Beispiel mit einem Kauknochen angenehm zu beschäftigen.

Auf jeden Fall ist Geduld von Herrchen und Frauchen gefragt, das funktioniert nicht von heute auf morgen. Klappt Sitz und Platz beginnen die gemeinsamen Spaziergänge. Der Hund bleibt an der Leine, das Pferd wird idealerweise von einer zweiten Person geführt. Im nächsten Schritt kann eine Schleppleine zum Einsatz kommen. Hund und Pferd können nebeneinander herlaufen, kommt es zu Missverständnissen kann man den Hund immer noch schnell vom Pferd wegholen. Alle Befehle, die man dem Hund später vom Pferd aus geben möchte, müssen im Vorfeld trainiert werden. Druck auszuüben ist bei der Hundeerziehung generell nicht ratsam, besser ist es, jedes gewünschte Verhalten mit einem Leckerchen zu belohnen. Dabei sollte das Pferd nicht vergessen werden! Experten raten auch mit dem Pferd ein Gelassenheitstraining ohne Hund zu absolvieren.

Einfach ist der Umgang mit Pferd und Hund nicht. Denn im Grunde werden hier zwei von Natur aus unverträgliche Tierarten zusammengebracht. Der Mensch muss also nicht nur die Körpersprache seines Hundes, sondern auch des Pferdes verstehen und beide sicher führen können.