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Mit Pokémon-Karten reich werden: So viel kosten die teuersten Karten der Welt

Das Pokémon-Sammelkartenspiel hat in Zeiten von Smartphones an Popularität verloren – aber nicht an Wert: Die seltensten Karten gehen mit Preisen von bis zu 300.000 Euro über die Auktionstheken. Welche die teuersten Pokémon-Karten sind und warum Sammler sie begehren, beantworten wir in diesem Artikel.

Der neue Hype um Pokémon(-Karten)

Das Phänomen Pokémon entstand in den 1990er-Jahren in Form eines Gameboy-Spiels von Nintendo. Der Erfolg war so groß, dass sich die japanischen Unternehmer für eine Markterweiterung in den Sammelkartenspiel-Sektor entschieden. Im Jahr 2000 erschienen dann die ersten Pokémon-Karten in Deutschland und den USA. So konnten Fans auch analog Taschenmonster sammeln, tauschen und gegeneinander kämpfen lassen. Im Laufe der Zeit veränderte sich der Fokus vom tatsächlichen Spielen auf das Sammeln von besonders seltenen Karten. Insbesondere Streaming-Portale weckten das Interesse durch Influencer, die alte Booster-Packungen live öffnen und so den Zuschauer mitfiebern lassen.

Wie setzt sich der Preis zusammen?

Mann hält Smartphone vor sich, spielt Pokemon Go
Die Verbindung von realer und virtueller Welt
hat Pokemon Go – und nun auch die
Sammelkarten – zum Hype gemacht.

Neben einer limitieren Stückzahl gibt es noch weitere Indikatoren, die den Wert einer Karte ausdrücken. Ein wichtiger Aspekt ist nämlich der Zustand einer Karte. Ein unabhängiges Gutachten stellt fest, inwiefern eine Karte Gebrauchsspuren wie Kratzer, Flecken und Eselsohren aufweist. Jede Karte erhält so eine Note auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 die beste Note darstellt. Sogenannte „Gem Mint“-Karten sind wie neu und weisen keinerlei Schäden auf. Ihr Preis ist demnach am höchsten. Diese Gutachten führen spezialisierte Unternehmen durch, die sich die Karten unter sorgfältigen Bedingungen anschauen und bewerten. Dieser Grading-Service ist auch in Deutschland verfügbar.

Events und Turniere – die teuersten Karten

Die teuersten Karten, die auf Auktionen den Besitzer wechseln, sind in erster Linie extrem selten. Das kann mehrere Gründe haben. Besonders in Japan wurden Pokémon-Events abgehalten, die als Preise extra angefertigte Karten verteilten. Beim Kangama-Family-Event konnte man zum Beispiel eine solche Event-Karte erhalten. Es sind nur wenige von diesen im Umlauf und ihr Preis beläuft sich auf 125.000 Euro. Auf Turnieren wie dem Tropical-Mega-Battle, wo die weltbesten Spieler antraten, gab es ebenfalls eine seltene Karte. Die „Tropical Wind“-Karte erhielten alle Teilnehmer des Turniers. Im Oktober 2020 wurde diese Karte für 54.222 Euro verkauft.

Die Karten auf dem Siegertreppchen

Neben der Beliebtheit von Pokémon an sich zählen Event-Karten und Druckfehler zu den Faktoren, die den Preis in die Höhe schnellen lassen. So wurde die drittteuerste Karte „Illustrator Pikachu“ (ungefähr 162.000 Euro) insgesamt nur 23-mal ausgegeben: an die drei Gewinner und besonders talentierte Zeichner eines Design-Wettbewerbes. Die zweitteuerste Karte ist ein Prototyp vom Starter-Pokémon der ersten Generation „Turtok“. Es wurden nur zwei dieser Prototyp-Karten hergestellt. Die eine wurde für ungefähr 250.000 Euro auf einer Auktion versteigert und die andere liegt wahrscheinlich noch vergessen auf irgendeinem Dachboden. Ihr Erkennungsmerkmal ist ihr unbedruckter Rücken, da es sich nur um eine Test-Karte handelte.

Platz 1 – der ungeschlagene Liebling für Fans und Sammler

Die Beliebtheit von „Glurak“ ist seit jeher immer besonders groß gewesen. Deshalb wundert es kaum, dass die teuerste Pokémon-Karte auch eine Glurak-Version ist. Und zwar ging die erste Edition von Glurak im Holo-Design und einem Druckfehler für 307.000 Euro über die Auktionstheken. Bei dem Druckfehler handelt es sich um einen fehlenden Schatten, der hinter dem gelben Rahmen zu sehen sein sollte. Der Fehler wurde zwar später behoben, doch das sorgte nur für eine größere Limitierung der Druckfehler-Karte.