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Darmstadt – Wissenschaft, Kultur und kühne Architektur

Darmstadt steht nicht selten im Schatten der Metropolen, die nördlich am Main und Rhein liegen. Dahinter muss sich die Wissenschaftsstadt allerdings nicht verstecken, denn mit der Mathildenhöhe hat sie sogar UNESCO-Weltkulturerbe zu bieten.

Stadt der Kunst und der Wissenschaft

Mathildenhöhe mit Hochzeitsturm und Russischer Kapelle
Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe
ist absolut sehenswert.

Darmstadt vereinigt viele Kultureinrichtungen mit einer interessanten Architektur, die viele Epochen widerspiegelt. Dazu gehören ein modernes Kongresszentrum ebenso wie das Residenzschloss, das am Marktplatz zu finden ist. Seiner wechselvollen Geschichte verdankt der Bau einen interessanten Mix verschiedener Baustile. Gegenüber steht das hübsche Rathaus. Der Ratskeller bietet nicht nur schmackhaftes Essen, sondern einem unter den Ratsstuben gebrautes Bier an.

Das Highlight ist aber die Mathildenhöhe, ein Stadtviertel östlich des Zentrums. Entstanden ist das Viertel ab 1899, als sieben junge Künstler hier ein modernes Wohngebiet schufen. Sie folgten dabei der Einladung des Großherzogs Ernst Ludwig und schufen Ateliers für bildende Künstler, Wohnhäuser für Künstler, den Platanenhain und einen Gartenpavillon. Dieses Ensemble ist bis heute der Kern der Mathildenhöhe und wurde 2021 auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt. Zu den markanten Gebäuden gehören ein Ausstellungsgebäude und der Hochzeitsturm, der heute immer noch für Eheschließungen genutzt wird. Außerdem fallen eine russische Kapelle und das Lilienbecken in den Blick. In insgesamt 16 Jahren entstand so ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk.

Altes und Neues nebeneinander

Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, weshalb im Zentrum nur noch wenig historische Bausubstanz zu finden ist. Neben dem Rathaus von 1598 und dem Schloss gehört der Marktburnnen aus dem Jahr 1546 dazu. Sehenswert ist der Luisenplatz, auf dem das Ludwigsmonument die Dominante ist. Vor den Flammen des Kriegs gerettet werden konnte das Kollegiengebäude, das heute Darmstadts ältestes noch existierendes Verwaltungsgebäude ist.

Auf der anderen Seite überzeugt die Stadt mit moderner, lebensbejahender Architektur. Sie setzt damit die Tradition des Mathildenviertels in gewisser Weise fort. Ein Beispiel ist die „Waldspirale“, ein Haus nach Entwürfen des berühmten Architekten Friedensreich Hundertwasser. Mit dem „Darmstadium“ ist in der Stadtmitte ein modernes Wissenschafts- und Kongresszentrum entstanden. Ein Hotel in Darmstadt lässt sich auch im Zentrum leicht finden. Zahlreiche Restaurants und Kulturstätten sind von hier schnell und bequem erreichbar.

Stadt der Parks und Gärten

Orangeriepark in Darmstadt
Der weitläufige Orangerie-Park lädt zum Spazieren ein.

Darmstadt ist eine grüne Stadt. Überall gibt es Parks und Gärten, auch auf der Mathildenhöhe. Die Anlage wurde vor fast 200 Jahren anstelle eines Weinbergs angelegt und wurde später Bestandteil des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes. Südlich des Zentrums liegt der gehobene Stadtteil Bessungen, der von eleganten Bauwerken aus dem 18. Jahrhundert geprägt wird. Hier befindet sich der barocke Orangerie-Park. Ein Besuch der schönen Anlage hilft, vom Stress abzuschalten.

Wer Interesse an mehr UNESCO-Welterbe hat, fährt Richtung Nordosten vor die Stadt. Hier liegt die Grube Messel, in der bisher über 10.000 Fossilien gefunden wurden. Sie sind bis zu 48 Millionen Jahre alt. Während einer Führung können Besucher Wissenswertes über die Erdgeschichte erfahren. Apropos Wissenschaft: Als Wissenschaftsstadt hat Darmstadt in dieser Beziehung weitere Attraktionen zu bieten. Dazu gehören das Bioversum Kranichstein, das Besucher über die biologische Vielfalt informiert, und das Europäische Satellitenkontrollzentrum ESOC.

Fazit

Darmstadt hat zwar keine Altstadt im klassischen Sinn, ist aber trotzdem eine Reise wert. Eine kühne moderne Architektur, die vielfältige Kultur und viel Wissenswertes sorgen für einen kurzweiligen Städteurlaub.