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Sichere Internetnutzung für Kinder

Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2015 von Bitkom, einem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbrache, sind 94 % der Kinder in der Altersgruppe von 10 bis 11 Jahren täglich im Internet. Die Zahl dürfte sich durch die Corona-Pandemie, und dem damit verbundenen Online-Unterricht, noch vergrößert haben. Dies zeigt, dass das Internet für die Kinder in Deutschland nicht mehr wegzudenken ist. Aber wie gehen wir als Gesellschaft mit dieser Situation um?

Was sind die Gefahren des Internets?

Die Liste der negativen Aspekte, die durch zu häufige Internetnutzung – gerade bei Jugendlichen und Kindern – entstehen, ist lang. Sei es Cybermobbing durch Mitschüler oder fremder Leute aus dem Netz, Computerspiel- & Internetsucht oder Cybergrooming durch Pädophile. Die aufgeführten Gefahren sind erschreckend. Obwohl die meisten nicht in der Häufigkeit vorkommen, sollten Kinder und Jugendliche davor geschützt werden.

Initiative der bayerischen Staatsregierung

Die bayerische Staatsregierung hat das Problem erkannt und will mit dem Medienführerschein gegensteuern. Hier ein Auszug aus dem entsprechenden Antrag, der den Bayerischen Landtag zu dieser Initiative aufgefordert hat: „Einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit einem Smartphone zu lernen, ist für Kinder heute ebenso wichtig wie etwa das Radfahren. Sowohl die Art als auch die Dauer der Nutzung können schädlich sein. […] Die Staatsregierung wird daher aufgefordert, dem Landtag über die Umsetzung und die Maßnahmen der Initiative „Medienführerschein“ in den Grundschulen zu berichten, die den Kindern die Risiken der Smartphones, aber auch ihre Verantwortung näherbringen.“ Dieser sogenannte „Medienführerschein“ soll von jungen Menschen in der Schule abgelegt werden, um das Internet sicher nutzen zu können.

Was können Eltern tun?

Auch Eltern sind in der Pflicht den eigenen Nachwuchs auch online zu erziehen. Obwohl sich Kinder meist besser als die eigenen Eltern im Internet auskennen, sollte trotzdem eine erwachsene Person den Internetkonsum überwachen. Allgemein sei gesagt, dass man mit jedem Kind individuell umgehen sollte. Deshalb sind pauschale Vorgaben nur eine grobe Orientierung und kein festes Regelwerk. Folgende Tipps können Erziehungsberechtigten dabei helfen, ihr Kind auf die Gefahren des Internets vorzubereiten.

Zum Einstieg ist es ratsam den Kindern wichtige Begriffe und Inhalte zu erklären. Damit haben sie eine Basis, mit der sie Zusammenhänge besser durchschauen können. So sollten Eltern anfangs erläutern was es bedeutet online zu sein, was Chats sind und wie man Suchmaschinen verwendet. Später können auch Themen wie Datenschutz miteingebracht werden. Auch die Gefahren des Internets sollten besprochen werden. Wo lauern die Gefahren? Wie erkennt man Gefahren? Wie schützt man sich vor Gefahren? Sind diese Fragen geklärt und verinnerlicht, können die meisten „Fallen“ im Netz umschifft werden.

Nicht nur die Nachteile sollten aufgezeigt werden, sondern auch die sinnvolle Nutzung des Internets. Nicht alles ist schlecht, was online passiert. Mit dem richtigen Umgang auf den richtigen Seiten, ist das Netz ein Ort mit unendlichen Möglichkeiten. Diese sollten dem Kind auch verständlich gemacht werden.

Je jünger das Kind ist, desto mehr sollten Erwachsene die Aufsicht auf sich nehmen und die Online-Zeiten, gerade für private Aktivitäten, begrenzen. Umso älter es wird, desto mehr Selbständigkeit und Verantwortung sollte das Kind bekommen. Was aber nie vollständig verschwinden sollte, ist die Kommunikation zwischen dem Nachwuchs und den Eltern. Beide sollten stets ein offenes Ohr füreinander haben. Mit diesen Ratschlägen und einem gesunden Menschenverstand, kann jedes Kind den richtigen Online-Konsum erlernen.