Auto Motor & SportTechnik

Polestar 2 geht vollelektrisch an den Start

Der junge schwedische Autobauer Polestar – ein Ableger der Volvo Car Group, der gemeinsam mit der chinesischen Zhejiang Geely Holding gehalten wird – wird mit seiner zweiten Entwicklung zum direkten Konkurrenten des Tesla 3. Mit dem Polestar 2 wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ein vollelektrisches Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse auf den Markt kommen, das bereits ab einem Preis von 39.000 Euro erhältlich sein soll, in der Standardversion wohl aber deutlich über diesem Preis liegen wird. Beim Hersteller geht man davon aus mit diesem Modell in den Massenmarkt vorstoßen zu können. Polestar arbeitet auch schon als eine Art Zulieferer für neue Volvo-Modelle, die auf Wunsch mit Elementen dieser innovativen Autoschmiede ausgestattet werden können.

Polestar 2 Außenansicht
© Polestar

Neben dem Preis sollen auch avantgardistisches Design und technische Leistungsfähigkeit die Käufer überzeugen. In dem allrad-getriebenen 5-Türer mit Fließheck stecken gleich 2 Elektromotoren, die 300 kW und 660 Nm liefern und somit in weniger als fünf Sekunden eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erzeugen können. Die Batteriekapazität beträgt 78 kWh, die Reichweite wird mit bis zu 500 km angegeben, was in etwa auch der des Tesla 3 entspricht. Die Batterie wird sowohl über Gleich- als auch Wechselstrom aufladbar sein. Es wird an einem Netzwerk gearbeitet, das den Fahrern eine optimale Versorgung mit Ladestationen bieten soll.

Design wird bei Polestar groß geschrieben. Die auffälligen, für das Unternehmen typischen Gestaltungselemente sind allerdings nicht jedermanns Sache. Goldfarbene Sicherheitsgurte, Bremssättel und Ventilkappen sowie ein durchgängiger Leuchtstreifen übers Heck werden sicherlich zu echten Hinguckern. Im Interieur werden standardmäßig vegane, nur als Sonderausstattung auch tierische, Materialien verwendet. Weitere Design-Highlights stellen u.a. der sechskantige Schaltknauf sowie das Glasdach, auf welches das Polestar-Logo projeziert wird, dar. Alles in allem legt Polestar großen Wert auf die Optik und will in ihr den progressiven Lebensstiel seiner potenziellen Nutzer gespiegelt sehen.

Polestar 2 Interieur
© Polestar

Apropos Nutzer: Auch hier weicht die Polestar-Philosophie schon von der herkömmlicher Autobauer ab, denn man sieht den Wagen nicht als dauerhaftes Konsumprodukt mit notwendigerweise nur einem oder zwei Besitzern. Zum einen will man schwerpunktmäßig ein „Abo-System“ anbieten, also ein Leasing, an dessen Ende der Fahrer das Auto zurückgibt oder auch auf ein neueres Modell umsteigt. Zudem sind auch Zugangs- und Motorstartmechanismen eingebaut, die speziell für die Nutzung des Wagens durch mehrere Car-Sharer gedacht sind.

Assistenz-Systeme gibt es im Polestar 2 zuhauf. Sie basieren weitgehend auf Daten, die man im eigenen Smartphone, das dann u.a. auch als digitaler Schlüssel dient, gespeichert sind. Personalisierte Einstellungen, wie z.B. Sitzposition, Stellung der Innen- und Außenspiegel und vieles mehr werden umgesetzt, sobald sich der Fahrer mit seinem Smartphone ins Auto setzt. Und das Auto erkennt auch, wann der Halter fahrbereit ist und startet dann den Motor von allein. Auch das reichhaltige Informations-, Service- und Unterhaltungsangebot wird über Smartphone-Apps gesteuert, die auf Android basieren.

Der Polestar 2 wird zunächst in China, USA, Kanada, Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Großbritannien auf den Markt kommen. Dort wird er mit Sicherheit neue Maßstäbe setzen, die die große Konkurrenz an neuen und alten Autoherstellern sowohl technisch als auch design-seitig herausfordern werden.

Bilder und Quelle: © Polestar

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