Fortnite Battle Royale: Deshalb ist es das Gaming-Phänomen des Jahres

Videospiele sind aus der heutigen Populärkultur kaum noch wegzudenken. Und doch spaltet sich die Gesellschaft an dieser Stelle in diejenigen, die auf Games abfahren (sogenannte „Gamer“) und diejenigen, die in der Regel wenig damit anfangen können und die meisten Spielnamen noch nie gehört haben. Nur wenigen Spielen gelingt es, auch die Nicht-Gamer zu knacken und gewissermaßen einen Crossover zu meistern, nach dem sich auch Laien auf einmal vor der Xbox wiederfinden.

Ein solches Game ist Fortnite Battle Royale. Das Multiplayer-Spiel beruht auf dem „Battle-Royale“-Prinzip, das den meisten wohl aus den Tributen von Panem geläufig ist. Die Kandidaten werden in einer Arena losgelassen, in der sie sich mit ihren Gegnern messen müssen, bis schließlich nur noch sie – oder ihr Team – übrig sind. An sich nichts Neues in der Gaming Community: Bisher war PlayerUnknowns Battlegrounds (PUBG) der stärkste Vertreter dieses Genres. Doch warum ist Fortnite Battle Royale so ein einschlagender Erfolg?

Gratis Spaß

Gamer mit ControllerDie Wichtigkeit dieses ersten Punktes lässt sich nicht leugnen. Klar steht die breite Masse eher auf etwas, für das sie nicht zahlen muss. Konkurrent PUBG verlangt bis zu 30 Euro oder mehr für die Teilnahme an seinem Spiel. Nicht jeder kann und will sich das leisten. Fortnite Battle Royale hingegen ist gratis und lässt sich sogar auf dem Smartphone zocken, sodass ein Newbie-Spieler sich nicht mal eine Konsole anschaffen muss. Verführerisch, es unter diesen Gegebenheiten einfach mal auszuprobieren – und offensichtlich dran hängen zu bleiben. Das Spiel hat damit beinahe so viel Suchtwert wie Book of Ra Deluxe, das sich seit seiner Veröffentlichung großer Popularität erfreut.

Angepasst und anpassungsfähig

Ein weiterer Pluspunkt ist das Spieldesign bei Fortnite Battle Royale. Im Gegensatz zu PUBG setzt es nicht auf bitterernsten Realismus. Die Welt des jüngsten Spielerfolgs erinnert an einen Cartoon und wirkt somit weitaus weniger bedrohlich. Auf blutrünstige Details wird verzichtet, sodass das Spiel selbst diejenigen locken kann, die Shooter-Spiele aus humanistischen Gründen meiden. Um die Alltagsflucht komplett zu machen, ist das Fortnite-Universum schön ausgeflippt: Waffen oder sonstige Gadgets rangieren von klassisch bis bizarr, das bunte Konzept ermöglicht es den Gamecreators, immer Neues dazuzuerfinden, um das Spiel noch unterhaltsamer zu machen. Das Spiel entwickelt sich mit den Spielern weiter und bleibt somit spannend – ein wirksames Gegenmittel für abflauenden Hype.

Publikumsliebling

Nicht nur bei Spielern ist Fortnite Battle Royale übrigens in. Auch Zuschauern macht es Spaß, die jeweiligen Kandidaten bei ihrem Spießrutenlauf durch die Game-Arena zu beobachten. Ein Stream auf der Plattform Twitch ergatterte zu Hochzeiten 600.000 Zuschauer und ein Battle der 100 Besten auf YouTube wurde von über einer Million Menschen verfolgt. Das Spiel zieht also auf allen Ebenen User in den Bann, seien es erprobte Gamer, Neulinge oder Passivgenießer.

Man kann sich über Videospiele streiten. Fest steht, dass dem Spielentwickler Epic Games mit Fortnite Battle Royale ein echter Coup gelungen ist. Vielleicht ist Fortnite Battle Royale auch eine große Gelegenheit, um Gamer und Nicht-Gamer etwas näher zusammenzubringen – denn Laien verstehen durch dieses Spiel vielleicht besser, was die anderen über Stunden an den PC fesselt.

Fotos: Pixabay

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