Die Ausbildung zum Steuerberater

Wie auch schon ein bekannter Bankier vor rund 200 Jahren feststellte:

„Die Unkenntnis der Steuergesetze befreit nicht von der Pflicht zum Steuern zahlen. Die Kenntnis aber häufig.“ (Mayer Amschel Rothschild, 1744-1812)
Steuerberater – mehr als nur langweilige Steuererklärungen und Zahlen jonglieren

Steuern, ein leidiges Thema. Prima, wenn sich jemand gut damit auskennt und gerne damit beschäftigt. Doch nicht jeder darf steuerberatend tätig sein. In Deutschland ist der Zugang zu diesem Beruf streng geregelt und auch die Steuerberaterprüfung ist aufgrund ihrer hohen Durchfallquote bei angehenden Steuerberatern gefürchtet. Diese hohen Anforderungen mögen anfänglich vielleicht abschreckend wirken, haben aber letzten Endes einen guten Grund. Steuerberater sind Personen mit besonderer Vertrauensstellung, da sie nicht nur Zahlen, sondern auch oft persönlichen Belangen ausgesetzt sind. Unsachgemäße Beratungen können zum Teil fatale Folgen haben und den Mandanten bares Geld kosten.

Wer jetzt nicht sofort schreiend das Weite sucht, dem sei gesagt, dass einen – entgegen der verbreiteten Klischees – ein sehr abwechslungsreicher Beruf mit viel Verantwortung erwartet.

Der Weg zum Steuerberater – Studium oder Ausbildung?

Nicht nur das Aufgabenfeld eines Steuerberaters ist vielfältig, sondern auch die Route ans Ziel. Sowohl mit einem Studium als auch mit einer Ausbildung hat man die Möglichkeit am Ende, die Steuerberaterprüfung abzulegen. Dabei unterscheiden sich die beiden Varianten vor allem in der Anzahl der geforderten Jahre mit Berufserfahrung:

FinanzamtStudium: Regelstudienzeit von mindestens drei (oder vier) Jahren mit anschließender Berufserfahrung von drei (oder zwei) Jahren. Danach erlangt man die Zulassung zur Steuerberaterprüfung.

Ausbildung: Nach der Ausbildung zum Steuerfachangestellten kann man nach 10 Jahren Berufserfahrung zur Steuerberaterprüfung antreten. Die Wartezeit von 10 Jahren lässt sich durch die Weiterbildung zum Steuerfachwirt auf sieben Jahre verkürzen.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Karriereplanung darauf ausgerichtet werden muss, da diese einer jahrelangen Vorbereitung bedarf. Dies geschieht meist schon direkt nach dem Schulabschluss.

Studium: Wer sich mittels eines akademischen Studiums für das Aufgabenfeld des Steuerberaters qualifizieren möchte hat z.B. folgende Auswahlmöglichkeiten: Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsrecht, Jura oder Volkswirtschaft. Hinzukommen die, speziell für den Bereich des Steuerwesens, neu eingeführten Bachelor- und Master-Studiengänge: Beispiele sind der Bachelor „Steuern und Wirtschaftsprüfung“ an der Hochschule Niederrhein oder der Master „Tax Law – Steuerrecht“ der Leuphana Universität. Diese Studienangebote bereiten bereits während des Studiums intensiv auf das zukünftige Arbeitsfeld vor. Neben diesen speziellen Studiengängen besteht auch die Möglichkeit sich in einen dualen Studiengang, wie z.B. den eines dualen BWL Studiums mit Schwerpunkt Steuern, einzuschreiben.

Ausbildung: Wer sich hingegen für den Weg mittels Ausbildung zum Steuerfachangestellten entscheidet, muss in einer dualen Ausbildung den Beruf erlernen. Hier arbeiten die Azubis ab dem ersten Tag in einer Steuerberaterkanzlei und besuchen parallel die Berufsschule. Als Steuerfachangestellte/r übernimmt man nicht nur organisatorische Aufgaben im Unternehmen, sondern auch Tätigkeiten im Steuer- und Rechnungswesen. Zumeist arbeitet man mit einem Steuerberater direkt zusammen.

Diese Form der Steuerberater-Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Ausbildungsinhalte sind:

  • Rechnungswesen
  • Büroorganisation und Verwaltungsarbeiten
  • Steuerrecht (z.B. Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Abgabenordnung)

Für welchen Weg man sich letzten Endes entscheiden mag: fest steht, dass am Ende die, vor allem in Deutschland gefürchtete, Examensprüfung absolviert werden muss. Erst danach darf man sich Steuerberater nennen.

Ich möchte Steuerberater werden. Was erwartet mich?

Nach der Ausbildung erwartet den Steuerberater ein abwechslungsreicher Beruf mit viel Verantwortung und großer Vielfalt. Jeder Mandant stellt den Steuerberater vor immer neue Herausforderungen und Aufgaben, wodurch der Arbeitsalltag stets abwechslungsreich und alles andere als langweilig erscheint. Hier sucht man vergebens nach dem ewigen Klischee, dass der Beruf des Steuerberaters eintönig und langweilig sei. Zu den Aufgaben eines Steuerberaters zählen nicht nur die Beratung in steuerlichen Fragen, sondern auch Aufgaben wie Buchhaltung oder Mitwirkung bei Wirtschaftsprüfungen. Von der einfachen Privatperson, über Handwerker und Ärzte bis hin zur Aktiengesellschaft, die Mandantenvielfalt lässt dabei keine Möglichkeit aus.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
  • exakter Umgang mit Zahlen (gute Mathematik-Kenntnisse sind hier Pflicht)
  • gute Computerkenntnisse
  • gute Organisationsfähigkeiten und keine Angst vor Gesetzestexten (Da sich diese oftmals ändern muss der Steuerberater immer auf dem laufenden sein und Änderungen realisieren)
  • konkretes und sauberes Arbeiten
  • Teamarbeit und Freude am Umgang mit Menschen (offen und kommunikativ – nicht menschenscheu sein)

Sie scheuen den Kontakt mit Kunden (Mandanten) aus allen Bevölkerungsschichten nicht, begeistern sich für Abwechslung und Ihnen macht es nichts aus, Ihre Tätigkeiten größtenteils im Büro und vor dem PC zu verbringen? Dann erwartet Sie mit dem Beruf als Steuerberater ein krisensicherer Job. Steuerexperten sind immer gefragt.

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