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Viel Schnee – trotz oder wegen des Klimawandels?

Soviel Schnee war schon lange nicht mehr – zumindest nicht in so kurzer Zeit und nicht in solchen Massen auf einmal. Widerspricht diese Wetterlage denn nicht der Annahme, dass es immer wärmer wird und somit selbst Hochlagen kaum noch Schnee abbekommen? Zumindest wer sich derzeit in den bayerischen oder österreichischen Alpen aufhält, könnte meinen, dass gerade strenger Winter „wie früher“ herrscht. Aber dem ist aus vielerlei Gründen nicht so.


Mit den Freuden des Winters haben die derzeitigen
Schneemassen wenig zu tun.

Zunächst einmal ist der derzeitige Schneereichtum ein äußerst begrenztes Phänomen, das die nördlichen Alpen und den dortigen Alpenrand betrifft. Die südlichen Alpen sind hingegen bis in die Hochlagen weitestgehend schneefrei und es herrschen seit Wochen für die Jahreszeit viel zu milde Temperaturen. Ähnlich sieht es in fast allen anderen deutschen und westeuropäischen Lagen außerhalb der Alpen aus. Die Temperaturen liegen dort stabil über 0 Grad.

Auch die Schneemassen an sich haben nichts mit einem „gesunden“ Klima oder gar Winter-Märchen zu tun, im Gegenteil, sie sind Ausdruck dessen, was klimatisch in Schieflage geraten ist. Durch die Erwärmung der Pole sind die Temperaturunterschiede zwischen diesen und dem Äquator nicht mehr so groß. Da Großwetterlagen sich stets aus Luftströmungen zwischen kalten und warmen Gebieten ergeben, diese sich aber in der Temperatur nicht mehr so stark unterscheiden wie früher, verharren Wetterlagen längere Zeit lokal – so wie jetzt die nassen Luftmassen an den nördlichen Alpen.

Das Besondere am derzeitigen Schneechaos sind nicht nur die Massen an sich, sondern die Tatsache, wie feucht und somit schwer der Schnee ist – und das ist wiederum durch die relativ hohen Wintertemperaturen bedingt. Die Masse an Schnee wiedrum kommt durch die aufgewärmten Ozeane zustande, denn die steigenden Wassertemperaturen lassen mehr Wasser verdunsten – ein Phänomen, das wir ja nicht nur aktuell anhand des vielen Schnees sehen, sondern auch an der allgemein gestiegenen Zahl an Stark-Niederschlägen zu anderen Jahreszeiten.

Dieser Winter in Bayern, Österreich und der Schweiz ist also definitv kein Ausdruck einer rückläufigen Erderwärmung oder auch nur eine „Pause“ oder Ausnahme im Klimawandel, sondern ein weiterer Beweis dafür, wie sehr die Erderwärmung unser Wetter beeinflusst und immer häufiger zu Extremsituationen führt.


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